Die Klassifizierung von Ungleichheiten: Tests, Prüfungen und Klassen von Geflüchteten

Der Beitrag untersucht aus hermeneutisch-wissenssoziologischer Perspektive, inwiefern Klasse und Klassifizierung im Umgang mit und unter Geflüchteten selbst eine Rolle spielen. Uns interessiert, ob und wie Ungleichheiten in diesem sensiblen Bereich wirksam werden und wir nutzen dafür einen an Bou...

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Bibliographic Details
Main Authors: Katharina Federlein, Konstantin Hondros
Format: Article
Language:deu
Published: Innsbruck University Press (IUP) 2019-12-01
Series:Momentum Quarterly
Subjects:
Online Access:https://www.momentum-quarterly.org/momentum/article/view/3180
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Description
Summary:Der Beitrag untersucht aus hermeneutisch-wissenssoziologischer Perspektive, inwiefern Klasse und Klassifizierung im Umgang mit und unter Geflüchteten selbst eine Rolle spielen. Uns interessiert, ob und wie Ungleichheiten in diesem sensiblen Bereich wirksam werden und wir nutzen dafür einen an Bourdieus Konzeption angelehnten breiten Klassenbegriff. Klassifizierung verstehen wir als Vorgang, der zur Bildung von Klassen führt. Durch den Vergleich von bürokratisch-wissenschaftlichen Dokumenten, die Hinweise auf einen politischen Diskurs geben, mit teilnehmenden Beobachtungen aus Integrationskursen verknüpfen wir in der Literatur distanzierte Blickwinkel. Die im foucaultschen Konzept der Gouvernementalität angelegte Unterscheidung zwischen Selbst- und Fremdführung erlaubt uns Ungleichheiten sowohl im Umgang mit als auch unter Geflüchteten selbst theoretisch einzufangen. Wir beobachten, dass Tests und Prüfungen, die den bürokratischen und wissenschaftlichen Diskurs bestimmen, auch in Selbstführung bestimmend sind, und entdecken die Möglichkeit subversiver Selbstführung durch Praktiken wie ‚Feste feiern‘ oder ‚schummeln‘.
ISSN:2226-5538